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Wie polstert und bezieht man einen Sessel neu? - Upcycling


Wenn ich höre und sehe, dass Leute so ein schönes Möbelstück auf den Sperrmüll stellen wollen, dann blutet mir das Herz! Zugegeben, er sah vorher etwas schäbiger aus. Aber das Gestell war intakt und auch das Polster soweit in Ordnung. Also musste ich den tollen Sessel einfach "retten". Ich habe mir dann vorgenommen, das Holzgestell aufzuarbeiten, mir die Polsterung anzuschauen und ihn neu zu beziehen. Wer sich inspirieren lassen will oder einen kleinen Einblick bekommen möchte, dem zeig ich hier, wie ich den tollen Sessel ein neues Kleid verpasst habe.

 

Solltet ihr auf der Suche nach einem ähnlichen Sessel sein, verlink ich euch einen. Finde ich persönlich auch mega stilvoll. * Wirkt warm, gemütlich und lässt sich gut in Räume integrieren, die mit Holz dekoriert sind oder Holzelemente haben. Vom Gestell und Stil her ist er sehr ähnlich. Nur der Stoff ist neutral. 

 

Folgende Dinge habe ich benötigt:

  • Werkzeuge:  Holzhammer *, Klammerheber *, Seitenschneider *, gebogene Nähnadeln * (für Polsterarbeiten brauche ich immer die Werkzeuge)
  • Diolenwatte * <- Meterware, wenn man nur wenig braucht
  • Alternative: Diolenwatte * <- ich kaufe gerne diese, 10m, weil ichs öfter brauch
  • graue Watte * <- ich kaufe z.B die, ist auch umweltfreundlich
  • Sprühkleber * <- ich bestelle immer den, mein persönlicher Favorit!
  • Alternative: Sprühkleber *: der ist auch top, und nehme ich mit, wenn ich im Baumarkt bin. Bissl günstiger.
  • Stahlwolle * <- z.b. diese 
  • Schellack * <- den nehm ich auch im Baumarkt immer mit, als Finish für Möbel
  • Beize * <- z.b. in der Farbe Nussbaum, auch anders erhältlich

Werkzeuge und Materialien variieren je nachdem, was für ein Polster erneuert oder bearbeitet werden soll. Und je nachdem, was ihr machen wollt.

 

Das Holzgestell war in diesem Fall nicht so übel zugerichtet. Damit es aber wieder frisch ausschaut, hab ich es mit Stahlwolle angeschliffen. Danach eine passende Beize verwendet und zum Schluss mit Schellack bestrichen. Zwischen der Beize und dem Schellack muss das ganze natürlich erstmal trocknen. 
Um mir einen Überblick zu verschaffen, was überhaupt an der Polsterung gemacht werden muss, bevor ich ihn beziehen kann, hab ich den Sitz und das Rückenteil einfach mal aufgeschnitten. Wenn ihr euch nicht sicher seid, ob ihr das Polstermöbel auch so wieder zusammen bekommt oder neu machen könnt, dann seid etwas vorsichtiger, was das "Aufschneiden" angeht. Manchmal kann man auch durch leichtes Lösen von Nägeln oder Tackerklammern in so eine Polsterung schauen.


Und so sah das Sitzpolster ohne Stoff aus. Die Garnierung war hier schon ordentlich durch. Der Federkern aber noch intakt. Also hab ich mich dazu entschieden, die Sitzkante der Fasson nochmal nachzuarbeiten, damit das ganze etwas mehr Halt bekommt. Denn immerhin sind die Polsterung und die Fasson das, was nachher das Sitzfeeling und die Langlebigkeit ausmachen. Nachdem das Ganze soweit wieder aufgefrischt war, hab ich mit grauer Watte die Löcher auf der Sitzfläche aufgefüllt und eine gleichmäßige Oberfläche ausgelegt. Als Abschluss wird dann noch ein Stoff angenäht. So bekommt ihr, wenn ihr die Polsterung darunter ordentlich gearbeitet habt, eine tolle glatte Oberfläche. Das Ziel ist es ja, die Polsterung so abzuschließen, dass man darauf den eigentlich Stoff zum Schluss beziehen kann. Und irgendwelche Unebenheiten oder lose Federn wären da definitiv nicht förderlich. 
Die einzelnen Schritte, die ich an diesem Sessel vorgenommen habe bei der Polsterung, kann ich euch leider nicht bis ins Detail zeigen und beschreiben. Das würde hier den Rahmen sprengen. Sollte da Bedarf bestehen, findet sich sicherlich in der Zukunft mal ein anderes Projekt, dass ich euch näher beschreiben kann. 

Habt ihr Fragen oder Anregungen? Dann könnt ihr mir auch eine Mail schicken oder mich über die Sozialen Netzwerke kontaktieren.

Um auch die kleinen Unebenheiten an den Seiten zu verdecken und auch dort ein gleichmäßige Fläche zu erhalten, hab ich dann den selben Stoff noch angenäht und festgetackert. Um solche Nähte "unsichtbar" anzunähen, gibt es z.B. den "verzogenen Stich", mit dem könnt ihr Stoff annähen, ohne, dass man den Faden sieht. Einige kennen ihn vielleicht unter dem Namen "verdeckter Stich, Matratzenstich, Leiterstich, Zaubernaht etc." Ein relativ simpler Stich, wenn man erstmal raushat, wie er funktioniert, und sehr praktisch.

Die Rückenpolsterung war soweit in Ordnung. Da musste ich nur nochmal etwas graue Watte aufbringen, mit dem Sprühkleber *, und hab ihn dann in Diolenwatte eingepackt. Auch die Sitzpolsterung habe ich dann nochmal mit Watte beklebt, um dann Beziehen zu können.


Den tollen Stoff, den ich verwende gibt es leider nicht mehr zu kaufen. Solltet ihr so einen ähnlichen Stoff aber unbedingt dekoriert haben wollen in eurem Raum, hab ich hier ein Raffrollo gefunden, dass aus einem sehr ähnlichen Stoff gemacht wurde. * Gibt es in 3 Größen zu kaufen. Preis ist auch voll ok, für ein fertiges Faltrollo. Am Fenster kann ich mir so einen Stoff auch sehr gut vorstellen. 

 

Und ja! Traut euch auch mal einen farbigen Stoff und/oder mit Motiv zu nehmen. Uni weiß, beige, braun, grau geht immer, ich weiß, aber macht euch das Leben doch mal etwas bunter :) Ich hab mich auf jeden Fall in diesen tollen Stoff verliebt! Vom Stil etwas ganz anderes zu dem vielen Holz im Wohnzimmer, aber lockert ganz wunderbar auf und ist ganz und gar kein Stilbruch. Und das wichtigste ist, dass es euch gefällt. 

Das Beziehen war dann ganz flott gemacht, dazu habe ich keine Detailbilder. Vielleicht konnte ich euch so mal ein paar kleine Einblicke in das Aufarbeiten des Sessels geben und eventuell inspirieren selber etwas zu beginnen.

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Bei Fragen und Unklarheiten einfach kommentieren oder ihr schickt mir einfach eine Nachricht.


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